Stellaner Vereinigung Schweiz (SVS)

Ursprünglich rekrutierten sich die Mitgliede der Altjesuitenschüler in der Schweiz ausschließlich aus Altschülern des Gymnasiums Stella Matutina in Feldkirch.

Als Konesquenz der Schließung des Feldkircher Kollegs 1979, gab es keinen Nachwuchs mehr. So stand der Verein vor der Frage, sich aufzulösen oder sich neu zu definieren.
2003 wurde die Entscheidung getroffen, sich künftig nicht mehr als Altfeldkircher Vereinigung zu definieren, sondern sich auch Schülern anderer Jesuitenkollegien zu öffnen.
Der neue Verein nennt sich Stellaner Vereinigung Schweiz (SVS) und sieht sich als Dachorganisation der Altjesuitenschüler/innen in der Schweiz.
Die Altfeldkircher Schüler pflegen nach wie vor ihre Verbindung und treffen sich immer am 8. Dez. in Feldkirch. Schüler aus anderen Jesuitenschulen, Ländern oder Kontinenten sind nicht nur willkommen, sondern eine besondere „Würze“ unseres Vereins.

Die Geschichte der Stella Matutina

Die Geschichte Feldkirchs bis zur Gründung des Jesuitenkollegs Stella Matutina 1856 (PDF 206 kb)

Die Gründung.
eltweit gibt es vom Jesuitenorden Schulen, die nach den Ideen ihres Ordensgründers, Ignatius von Loyola, ausgerichtet sind. 1852 wurde die "Ober- und Niederdeutsche Provinz" errichtet, die ab 1853 "Deutsche Provinz" genannt wurde, zu deren Gebiet auch die Schweiz zählte, obwohl hier die Jesuiten infolge des Kulturkampfes bereits 1847/48 verboten waren. 1855 kam P. Antoine Minoux, der letzte Provinzial während der Vertreibung aus der Schweiz, nach Feldkirch und sah, dass sich die dortige leerstehende Stadtkaserne für ein Pensionat eignen würde. Bereits am 25. September 1856 begann die Stella Matutina, als eine Gründung dieser "Deutschen Provinz" mit 90 Konviktoren. Das Pensionat erlebte eine von den politischen Verhältnissen abhängige wechselvolle Zeit. 1868 wurde mit dem Pensionat ein eigenes achtklassiges Privatgymnasium verbunden. 1895/96 erhielt die Stella die staatliche Anerkennung für die österreichische Matura.

1930 - 1945.
Ab 1930 konnten auch die Deutschen ein staatlich anerkanntes Auslandsabitur ablegen. In Folge der Tausend-Mark-Sperre gegen Oesterreich übersiedelte 1934 das deutsche Gymnasium mit seinen Konviktoren, Lehrern und Präfekten nach St. Blasien, wo im einstigen Klostergebäude ein neues Kolleg errichtet worden war. Zurück blieb das österreichische Gymnasium. 1938 entzog das NS-Regime der Stella die staatliche Anerkennung. In den Gebäuden wurde eine Reichsfinanzschule errichtet.

Die Nachkriegszeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das wieder zu errichtende Kolleg wegen der politischen Verhältnisse der inzwischen von der Oberdeutschen Provinz abgetrennten und unabhängigen Schweizer (damals Vice-) Provinz zugeteilt. Die neue Stella wurde wieder ein Internat mit staatlich anerkanntem österreichischem Gymnasium, an dem seit 1957 auch ein gültiges Abitur abgelegt werden konnte. Ende der 60er Jahre breitete sich eine immer akuter werdende Krise aus. Der Bestand der Schweizer Vizeprovinz schmolz durch eine Reihe von Austritten zusammen, der Nachwuchs bei Scholastikern und Präfekten war prekär, die Schüleranmeldungen aus der Schweiz und Deutschland gingen zurück und der geplante Verkauf der Stella mit einem Neuanfang auf der nahegelegenen Carina erschienen aus personellen Gründen unmöglich. 1975 beantragten Haus- und Provinzleitung beim P. General in Rom die Schliessung des Kollegs. Im Einverständnis mit dem Provinzial der Schweizer Provinz bildete sich daraufhin eine Aktionsgruppe von Lehrern und Altstellanern, die mit grossen Engagement eine erweiterte Trägerschaft vorbereiten sollte. Trotz dieser Bemühungen und grossem Interesse von staatlicher, kirchlicher und persönlicher Seite fasste P. General den schweren Entschluss, das Kolleg 1979 zu schliessen.

Sammlungen der Stella Matutina und deren Verbleib
Im Rahmen des Schulbetriebs sind in der Stella verschiedene Sammlungen - für die Fächer Botanik, Physik u.a. - angelegt worden.
Mit der Schliessung der Stella Matutina 1979 gelangte die Münzsammlung und ein Siegelschrank in das Provinzarchiv der Jesuiten in Zürich.
Von den Siegeln sind die Mehrzahl Siegelabdrücke, welche damals zu Schulungs- und Dokumentationszwecken in der Stella hergestellt worden sind.
Die botanische Sammlung gelangte mit der Schliessung an die Hochschule für Philosophie in München, die physikalische Sammlung an das ehemals von Jesuiten geführte Kollegium Kalksburg in Wien (heute eine katholische Schule ignatianischer Prägung).
Auch der Altbestand der Bibliothek der Stella Matutina wurde aufgeteilt. Nach Zürich kamen die Jesuitica. Die übrigen Werke wurden der Diözesanbibliothek Feldkirch als unbeschränkte Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Altschüler Arthur Conan Doyle
Bei Wikipedia ist zu lesen daß Arthur Conan Doyle die Jesuitenschulen Stonyhurst und Stella Matutina in Feldkirch (Vorarlberg) besuchte.
Der Standard.at schreibt: "Einen Teil seiner Ausbildung verbrachte der junge Conan Doyle am Jesuitengymnasium Stella Matutina in Feldkirch".
Eine Spurensuche finden sie Holmes an der Stella Matutina .

Historie

Jesuitenverbot in der Schweiz Der Jesuitenorden war in der Schweiz zwischen 1847 und 1973 verboten. Seit der Aufnahme des Jesuitenverbots in der Verfassung 1848 gibt es in der Schweiz kein Jesuitenkolleg mehr. Das 1582 von Petrus Canisius SJ gründete Collège St-Michel in Fribourg wurde im Jahre 1848 aufgehoben.
Schweizer Kinder besuchten daher die grossteils von Schweizer Jesuiten geführte Stella Matutina im benachbarten Feldkirch / Vorarlberg. Die Altschülervereinigung dieser Schule ist auch der Ursprung unseres Vereins.
Bezug zu St. Blasien, Schwarzwald Kurz nach der Machtergreifung Hitlers verhängte die deutsche Reichsregierung 1933 eine Wirtschaftssanktion gegen Österreich, mit welcher der Sturz der Regierung von Bundeskanzler Dollfuß in Österreich herbeigeführt werden sollte. Deutsche Staatsbürger mussten fortan beim Grenzübertritt nach Österreich eine Gebühr von 1.000 Reichsmark zahlen, was für das Kolleg in Feldkirch die Folge hatte, dass die deutschen Eltern ihre Kinder nicht mehr nach Feldkirch schickten.
Echt jesuitisch entschieden die Jesuiten daher die Schule zu den Kindern zu bringen und gründeten in St. Blasien im einstigen Klostergebäude der Benediktiner ein neues Kolleg, in das 1934 das deutsche Gymnasium der Stella Matutina mit all seinen Konviktoren, Lehrern und Präfekten übersiedelte.
Genau gesehen ist St. Blasien die Tochterschule von Feldkirch.
Bezug zu Fribourg und Brig Die schweizer Schüler erhielten, statt am 13. September 1938 in Feldkirch einzurücken, daheim je eine grosse Schachtel mit ihren in der Stella zurückgelassenen Büchern und andern Sachen. In der Zwischenzeit war es den Patres - wahrscheinlich nur unter grössten Mühen – gelungen, für die vielen Schweizer Schüler einen Platz im Collège St-Michel in Fribourg zu finden. Zusätzlich mieteten sie eine schöne Villa als Wohnung für die Schüler und ihre Betreuer und nannten sie „Pension Stella, Bethléem“. So rückten dann am 10. Oktober 1938 die Schweizer Schüler der 1. bis 6. Klasse, deren Eltern mit dieser Verschiebung einverstanden waren - 47 an der Zahl - in die Pension Stella ein. Die Schüler der 1. bis 4. Klasse bildeten die Abteilung I und die der 5. und 6. Klasse die Abteilung II. Als Generalpräfekt und Chef des Ganzen amtierte P. Baumann („Vansch“). Präfekt von Abteilung I war P. Gassmann SJ und von Abteilung II P. Rüttiman SJ oder P. Stöckli SJ. Später stiess noch P. Sialm SJ als Ablösung dazu. Für die Küche etc. waren Brüder mitgekommen. P. Leibenguth SJ wohnte zeitweise in der Pension Stella. Nicht für alle Stellaner war es einfach, im Unterricht am Collège mitzukommen, vor allem wegen des Französisch. So lichteten sich nach und nach die Reihen. 1941/42 wären nur noch 4 Schüler in der Pension gewesen. Sie wurde deswegen 1941 geschlossen. Es waren 1942 schliesslich nur 3 ehemalige Stellaner, welche die Matura am Collège absolvierten: Bruno Thürlimann, Hans Schaller und Max Dreier.

Die Schüler der 7. und 8. Klasse konnten übrigens ins Wegenerhaus nach Brig wechseln.